Respekt vor klarem Votum der Wellenbad-Kritiker

SCHÖMBERG. Ob ein Bürgerentscheid zum Schömberger Wellenbad überhaupt noch notwendig ist – darüber gehen die Meinungen der Gemeinderäte auseinander. Wie berichtet, haben sich rund 40 Prozent der Wahlberechtigten gegen den Beschluss ausgesprochen, das Bad in einer Schmalspur-Version wieder zu eröffnen.


Von Sabine Mayer-Reichard


Ein eindrucksvolles Votum, das auch die Möglichkeit ins Spiel bringt, auf einen teuren Bürgerentscheid zu verzichten. Der Gemeinderat könnte seinen Beschluss auch zurücknehmen, dazu ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig.

„Ich habe Respekt vor dem klaren Votum, die 40 Prozent kann man nicht ignorieren“, so CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger. Seine Fraktion werde sich Gedanken machen, wie man damit umgeht. Wichtig ist ihm, die Bevölkerung nicht weiter zu spalten, sondern eine Brücke zu bauen. „Wir müssen wieder Ruhe in die Gemeinde bringen.“ Sein SPD-Kollege Helmut Sperth meint, er sei für beide Varianten offen. Ein Zurücknehmen des Beschlusses würde zwar Geld sparen. Andererseits sei der Bürgerentscheid der demokratischere Weg. Für Bernhard Blaich, Fraktionschef der Unabhängigen Wähler, steht dagegen fest: „Ich habe für einen Neustart des Bades gestimmt und werde jetzt nichts anderes tun.“ Für ihn ist ein Bürgerentscheid der einzig richtige Weg. Er hält es außerdem für fraglich, ob alle Kritiker auch in die Wahllokale gehen und das Ergebnis tatsächlich so eindeutig ausfällt. „Dann weiß man es 100-prozentig“, so Blaich.

Alle betonen, dass man mit dem Kippen des alten Beschlusses (in welcher Form auch immer) einer Lösung noch keinen Schritt näher sei. Dann müsse man erneut überlegen, in welche Richtung es weitergehen soll. Wichtig sei , die Bürger über alle Fakten aufzuklären. „So, dass alle Illusionen raus sind“, meint SPD-Chef Sperth. Auf Information setzt auch Bürgermeisterin Bettina Mettler, ein Termin steht jedoch noch nicht fest. Sie möchte gerne die Gemeinderäte an der Veranstaltung beteiligen. „Denn Feindbilder helfen nicht weiter.“ Sollte der jetzige Beschluss vom Tisch sein, gibt es für sie nicht mehr viele Varianten: Entweder müsste man nochmal über die Möglichkeit mit dem Privatinvestor nachdenken oder das Bad abreißen. „Dazwischen geht nichts mehr.“

Der Schömberger Gemeinderat beschäftigt sich am 27. Mai

PZ 10 Mai 2008